Afghanistan - Sehenswürdigkeiten



Man sollte über Afghanistan wissen, dass das Land ein sehr vielfältiges kulturelles Erbe besaß. Durch den Krieg, vor allem durch die Taliban, wurde vieles zerstört. Zahlreich Gemälde und Figuren, die bis auf die buddhistische Zeit zurückgehen, wurden vernichtet. Besonders bedeutend unter den zerstörten Kunstschätzen sind die aus dem Fels gehauenen Buddhastatuen von Bamyia, welche einst die populärste Sehenswürdigkeit des Landes waren.

Dennoch hat Afghanistan noch eine große Anzahl der unterschiedlichsten Sehenswürdigkeiten und Attraktionen zu bieten. So sollte man sich auf keinen Fall die Bala Hissar entgehen lassen. Die alte Festung stammt nach wissenschaftlichen Schätzungen aus dem 5. Jahrhundert vor Christus.
Ursprünglich gab es die untere und die obere Festung. Heute ist nur die letztere erhalten. Die Balar Hissar war der Schauplatz der blutigsten Kämpfe des Landes.
Heute ist hier die 55. Division der afghanischen Nationalarmee untergebracht.

Ebenfalls sehenswert sind die Befestigungsanlagen von Balkh. Die Anlagen umgeben die Stadt völlig. Die Mauern aus Stein sind bis zu neun Meter hoch und in einem hervorragenden Zustand. Von hier oben aus hat man einen herrlichen Blick auf die Stadt und die umliegende Landschaft.

Eines der Highlights waren die Buddha-Statuen von Bamiyan. Diese wurden aber 1998 aus religiösen Gründen durch die Taliban zerstört. Heute gibt es leider nur noch die Ruinen zu sehen. So hat ein Team aus der Schweiz bis jetzt vergeblich versucht, eine Rekonstruierung zu finanzieren.

Etwas ganz Besonderes ist der Darul Aman-Palast. Errichtet wurde er im frühen 20. Jahrhundert im neoklassischen Stil. Von dort aus hat man einen herrlichen Ausblick auf Kabul und die umliegende Landschaft. Er war eigentlich als Parlamentsgebäude gedacht, aber 1969 wurde der Palast durch ein starkes Feuer beschädigt. Nach einer Restauration wurde das Gebäude durch das Kabuler Nationalmuseum beansprucht. Später beheimatete es das Verteidigungsministerium des Landes. Die letztere größere Zerstörung am Palast gab es zu Beginn der neunziger Jahre. Danach wurde es nicht mehr restauriert.
Heute sind im Darul Aman-Palast Natotruppen und ein Observationsposten stationiert.

Sehenswert ist auch das Grabmal von Jami. Das Grabmal wurde Jami, einem der bekanntesten Sufi-Poeten des 15. Jahrhunderts gewidmet. Das Grabmal von Jami ist nicht weit entfernt von den Minaretten des Baiqara.

Einen Besuch wert ist auf jeden Fall das Minarett von Jam. Es befindet sich einsam und verlassen im Tal des Flusses Hari und hat eine Höhe von 65 Meter. Das Minarett von Jam gehört seit einiger Zeit zu der Liste des Weltkulturerbes.

Gesehen haben sollte man auch die Minaretts des Sultans Baiqara. Sie befinden sich in Herat und sind die Reste einer Madrassa, die durch den den Sultan Baiqara erbaut worden waren. Leider sind die Minaretts nicht mehr in ihrem Originalzustand erhalten, da die historischen Überreste Opfer von Diebstahl wurden.

Das absolute Highlight ist die Beuschd er Zitadelle von Herat. Von dort oben hat man einen herrlichen Blick über die Stadt. Da die Zitadelle lange Zeit militärischen Zwecken diente, war sie eine gewisse Zeit der Öffentlichkeit nicht zugänglich. Doch heute kann man verschiedenen Teile des beeindruckenden Bauwerkes wieder erkunden.

Auch Naturliebhaber kommen in Afghanistan ganz auf ihre Kosten. So sollten sich diese den Band-e-Amir-See nicht entgehen lassen. Über den See gibt es viele Geschichten zu erfahren. Unter anderem war er ein wichtiges Hauptziel des Hippie-Trails. Der Hippie-Trail war eine Reiseroute der Hippies in den 60er bis 70er Jahren um sich auf die Suche nach sich selbst und Gott zu machen.

Absolut beeindruckend ist der Dargah der Rabia Balkihi. Hierbei handelt es sich um ein kleines Grabmahl der persischen Poetin Rabia Balkhi. Sie wurde dort von ihrem Bruder eingesperrt, weil er der Meinung war, sie hätte ein voreheliches Verhältnis gehabt. So soll sie eines ihrer berühmtesten Gedichte an die Wand ihres Zimmers mit ihrem eigenen Blut geschrieben haben, bevor sie gestorben ist.

Die Eid Gah Moschee sollte man auf jeden Fall gesehen haben. Sie ist die zweitgrößte Moschee Kabuls und wurde nach Schätzungen im Jahre 1893 errichtet. Ebenso ist die über achthundert Jahre alte Freitagsmoschee in Herat einen Besuch wert. Die Minaretts der Mosche sind sehr dominant und beeindruckend.

Gazar Gah ist eines der bekanntesten Sufi-Schreine von Khoja Agbdullah Ansari. Dieser Schrein liegt genau vor seiner Grabstätte und ist in seiner blauen Konstruktion absolut beeindruckend.

Ebenfalls sehenswert ist der Schrein von Hazrat Ali. Der Schrein befindet sich in Mazari Sharif einer der viertgrößten Städte Afghanistans. Der Schrein gehört nach der Restauration zu den imposantesten Monumenten des Landes. Der Schrein von Hazrat Ali wird sowohl von Sunniten als auch Schiiten leidenschaftlich verehrt. Beide Gruppen des moslemischen Glaubens sind der Meinung, dass hier das Grab des Ali Ibn Abi Talib liegen würde, dem Vetter und Schwiegersohns des Propheten Mohammeds.

Afghanistan hat noch viele weitere Sehenswürdigkeiten von Parkanlagen bis hin zu Museen zu bieten.

 

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